Der überdrehte Adam hat Geldsorgen und sieht sich genötigt, im Brick auszuhelfen. Kaum schwingt der Wahnsinnige dort den Kochlöffel, da rennen die Leute Holling schon die Bude ein und schwärmen von den phantastischen Kochkünsten des neuen Küchenchefs. Elaine taucht überraschend in Joels Praxis auf. Ihr Mann ist kürzlich an einer Herzattacke verstorben, doch der immer noch gekränkte Joel hat kaum Mitleid mit seiner Ex-Freundin. Maggie bedrängt ihn schließlich dermaßen, daß er sich doch noch um Elaine kümmert; Joel nimmt sie bei sich zu Hause auf. In der folgenden Nacht erkennen die beiden, daß sie immer noch ein freundschaftliches Band verbindet. Paradoxerweise gärt daraufhin in Maggie eine unterschwellige Eifersucht. Sie betrinkt sich im Brick heftig und Adam hält ihr unverblümt den Spiegel vor; - innerhalb von nur 3:17 Minuten analysiert er messerscharf Maggies Psyche und den Antagonismus zwischen ihr und Fleischman ("Kompensation durch Fassade"). Bernard ist wieder in Cicely. Chris träumt seit Nächten von afrikanischen Tänzern und fühlt sich nun aufgefordert den schwarzen Kontinent zu bereisen, bis sich herausstellt, daß er Bernards Träume träumt...
3.7 Roots Originaltitel
Deutsche TV-Premiere: 24.02.1993 (RTL)
TV-Premiere: 11.11.1991 (CBS)
Dennis Koenig & Jordan Budde Drehbuch
Sandy Smolan Regie
Northern Disclosure (Podcast)
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In dieser Folge von "Northern Disclosure" begrüßen Rob Morrow und Janine Turner ihre charmante Kollegin Jessica Lundy, die Joels ehemalige Verlobte Elaine spielt - und zum zweiten Mal in Cicely auftaucht. Für alle, die sich fragen, ob Joel wirklich bereit war für ein Wiedersehen mit seiner Ex: Rob lacht gleich zu Beginn, "Er war wenig begeistert, sie zu sehen - und, Hand aufs Herz, wer wäre das schon?"
Jessica erinnert sich, wie aufgeregt sie damals war: "Ich wusste, das war eine großartige Rolle - witzig, traurig, menschlich. Aber ich hatte keine Ahnung, dass sie mich Jahre später noch begleitet." Sie erzählt, dass die zweite Episode für sie ganz anders war - weniger Komödie, mehr Melancholie. Rob stimmt zu: "In 'Roots' war Elaine verletzlich und traurig - das mochte ich. Wir alle waren in dieser Folge ein bisschen zerbrechlich."
Janine spricht über ihre Lieblingsszene in der Bar mit Adam Arkin, in der Maggie verkatert ist und Adam sie gnadenlos analysiert: "Du bist süchtig nach Schmerz, Maggie. Du kannst nicht glücklich sein, wenn du nicht unglücklich bist. Du suchst dir Männer, die du nicht haben kannst, und stößt die weg, die dich lieben - das ist pathologisch!" Janine fügt hinzu: "Ich liebe diese Szene, auch weil im Hintergrund keine Musik läuft. Es war still – und genau das machte sie so echt."
Dann geht es um die Szene, in der Maggie versucht, zwischen Joel und Elaine zu vermitteln - und dabei ausgerechnet das Gegenteil bewirkt. "Ich wollte einfach helfen und hab's natürlich schlimmer gemacht", lacht Janine. Rob erinnert sich an den doppelten Boden des Dialogs: "Da war diese alte Vertrautheit zwischen Joel und Elaine, aber auch das Wissen, dass alles vorbei ist."
Ein besonders schönes Detail: Rob schwärmt von Regisseur Sandy Smolan, der bereits bei der Episode "Zwei Männer für eine Frau" Regie führte. "Er war ruhig, sensibel und hatte dieses Gespür für die kleinen Dinge." Und Janine ergänzt: "Er ließ uns einfach spielen - ohne Druck, ohne Schnickschnack. Das war Luxus."
Jessica verrät außerdem, dass die Dreharbeiten damals noch unter fast indiehaften Bedingungen stattfanden: kleine Trailer, kalte Nächte, improvisierte Drehorte: "Es war wie ein Studentenfilm mit Emmy-Ambitionen."
Am Ende wird es richtig philosophisch, als Rob seinen Lieblingssatz aus der Folge zitiert: "Du hast uns unsere Vergangenheit zurückgegeben." Er nennt das "eine der schönsten Zeilen der ganzen Serie" - ein Satz, der zeigt, wie Ausgerechnet Alaska selbst nach Jahrzehnten noch mitten ins Herz trifft.
Wer beim Reinhören die automatische deutsche Synchronisation auf YouTube lieber nicht hören möchte, kann sie in den Einstellungen (Zahnradsymbol) → Audiotrack einfach abschalten oder ändern.
Musiktitel
Poor Boy Blues - Chet Atkins and Mark Knopfler
Wild Side of Life - Hank Thompson
I'm Blue Again - Patsy Cline
Dede Priscilla - Lea Lignanzi
Caballo Viejo - Robert Torres
Beale Street Mama - Cab Calloway
Emabhaceni - Miriam Makeba
Zitate
Chris: "Kesho!"
Bernard: "Kesho! Was heißt das eigentlich?"
Chris: "Keine Ahnung!"
("Kesho" heißt vermutlich "Morgen" (der morgige Tag) auf Suaheli.)
Chris: "Träume sind Postkarten aus dem Unterbewußtsein, vom inneren Ich ans äußere Ich. Die rechte Gehirnhälfte versucht den Graben zur linken zu überwinden. Nur zu häufig bekommt sie niemand zu lesen, Adresse unvollständig, unbekannt verzogen. Was ich schade finde, weil da draußen eine wunderbare Welt zu entdecken ist, oder hier drin, kommt darauf an, wie man‘s sehen will. Soweit wir wissen, könnte sogar dieser Augenblick nichts anderes sein, als eine Ausgeburt unserer eigenen Phantasie. Oder wie Bertrand Russell es formulierte: ‘Ich glaube zwar nicht, dass ich im Augenblick träume, aber dass ich nicht träume, kann ich nicht beweisen.‘ Möglicherweise ist doch mehr an diesen allnächtlichen Ausflügen, als wir uns bisher vorstellen konnten...... oder wahrhaben wollten."
Adam: "Das ist kein Essen, das ist ein Preisrätsel. Was ist das? Schnürsenkel? Überfahrener Regenwurm? Uhrenarmband? Auf alle Fälle ist das keine Tomate!"